Projekte

Zwhatt-Areal

Baufeld F, Regensdorf, 2024

Visualisierung: Maaars

Das meiste ist durch das Regelwerk des Masterplans bereits vorgegeben, und die Vorgaben sind klug und robust. Die Abmessungen der Baubereiche orientieren sich an den vorhandenen Shedstrukturen und spannen sich zwischen den bestehenden Kastenträgern oder Riegeln auf – so sind die Dimensionen der Shedhallen auch in den neuen Gebäudegrundflächen erlebbar. Die Baufelder werden durch drei übergeordnete Freiraumtypen gegliedert: Gasse, Hof und Platz, wobei der «Shedplatz» den Mittelpunkt im Geviert bilden soll. Ausserdem soll die Primärstruktur der Shedhalle als «Superpergola» erhalten bleiben, wobei das bestehende Dach über dem «Shedplatz» teilweise erhalten wird, sodass darunter ein gedeckter «Möglichkeitsraum» als Erweiterung für den Gemeinschaftsraum entsteht. 

Hinter den homogenen Fassaden tut sich ein reicher Fächer verschiedenster Wohnungen auf. Diese Vielfalt wird explizit gesucht, weil sie jedem «Wohnprodukt» ein scharf konturiertes «unique selling proposal» gibt – denn ins Zhwatt zieht man (noch) nicht wegen des coolen ­Quartiers, sondern wegen der coolen Wohnung. In den Neubauten, welche sich aus der bestehenden Shedstruktur in die Höhe entwickeln, entstehen verschwiegene Innenwelten im Erdgeschoss, praktische Maisonetten darüber und zuoberst luftige Kleinwohnungen. Im bestehenden Winkelbau 2, welcher als Sockel für einen Neubau umgenutzt wird, entstehen geräumige Lofts mit viel Raumhöhe, welche sich trichterförmig zum Licht öffnen – darüber weich geformte, informelle Wohnwelten mit radial ausfächernden Wänden. 

Schnitt
Erdgeschoss
Referenz

Lina Bo Bardi, SESC Pompéia, Sao Paulo, 1986

Referenz

Suter + Suter, Arche Nova, Uster, 1992

Visualisierung: Maaars
Regelgeschoss
Typengrundriss Wohnung
Typengrundriss Wohnung

Winkelbau 2, 1. Obergeschoss: 
Die grosse Raumhöhe des Bestands erlaubt viel Raumtiefe. Die wird in Szene gesetzt, indem der Wohnraum teleskopisch in der Breite zunimmt, je näher er dem Licht kommt – wie ein Fernrohr. Grosse Lichtkuppeln, in die Decke des bestehenden Gebäudesockels geschnitten, bringen zusätzliches Licht von oben. So wird der Wohnraum zum Ausguck, das Schlafzimmer daneben zu einer bergenden Höhle. 

Winkelbau 2, 3. bis 7. Obergeschoss: 
Wie sich die Blätter dem Licht entgegenrecken, so fächern sich hier die Innenwände auf Richtung Licht. Zwischen der Orthogonalität der flächenbündigen Deckenträger und der Radialität der Wände entsteht eine anregende, spielerische Spannung, welche betont, dass die nichttragenden Wände nur zu Gast sind in der starken Tragstruktur. Gekocht wird unmittelbar an der Fassade, bei offenem Fenster und mit der Abendsonne im Rücken. 

Typengrundriss Wohnung
Visualisierung: Maaars

Zeilenwohnungen 3. bis 7. Obergeschoss: 
Die kleinen Wohnungen in den oberen Geschossen blicken weit über die «Superpergola». Der Laubengang zur Wohnung ist kurz und streift nie mehr als eine «fremde» Wohnung, so dass die Privatsphäre ungefährdet ist. Die Wohnungen selber sind «reduced to the max», denn sie kommen ganz ohne reine Verkehrsfläche aus. Stattdessen ist alles Bewegungs- und Aufenthaltsraum zugleich, sind Bad und Küche auch Durchgang. Zu dieser «Hybridisierung» gehört die Badewanne, deren Rückwand sich zum Wohnzimmer öffnen lässt. Welcher Luxus – hier an heissen Sommerabenden im­ kühlen Wasser zu liegen, während der Westwind durch die Wohnung streicht!

Typengrundriss Wohnung
Typengrundriss Wohnung

Duplexwohnungen 1. und 2. Obergeschoss: 
Die «machines à habiter» der Moderne lehren: Die Maisonette eignet sich am besten für das Wohnen am Laubengang! Die Kastenträger der Shed-Hallen, einst zu Wartungszwecken raumhoch dimensioniert, gelangen als Laubengänge zu neuer Bedeutung. Die Duplexwohnungen, die von hier erschlossen werden, sind im besten Sinne konventionell, mit unterem Tages- und oberem Nachtgeschoss. Ausserdem sind sie hocheffizient, weil sie nahezu ohne Verkehrsflächen auskommen. Aber auch hier ist etwas verschwenderisch: die doppelte Raumhöhe im Essbereich, welche reichlich Seitenlicht einlässt.

Typengrundriss Wohnung

Hofhaus Shedhalle: 
Im Erdgeschoss ist Fernsicht nur nach oben zu haben, in Richtung Himmel. Dorthin weisen die Sheddächer und der kleine Hof. Dafür gibt es viel Höhe und viel Platz, denn die Wohnungen sind viel grösser als bestellt. Das ist die Folge des «Durchwohnen» – einseitig orientierte Sockelwohnungen wären sehr unattraktiv. Die Hofwohnungen sind die Einfamilienhäuser im Pensimo-Quartier, privat trotz hoher Dichte und komplett mit Vorgarten, Wintergarten und Möglichkeiten zum Ausbau (für ein Mezzaningeschoss unter den Sheddächern). Hier wohnen Menschen, die zuhause arbeiten oder Platz brauchen für ein sperriges Hobby. Und natürlich fühlen sich hier auch WGs oder Familien wohl!

Referenz

Buol & Zünd, Musikerwohnhaus, Basel, 2010

Visualisierung: Maaars
Modellfoto
Modellfoto
Modellfoto

Pro­jekt­da­ten

Adresse

Zwhatt-Areal, Baufeld F, 8105 Regensdorf

Programm

142 Wohnungen, Gewerbe, Gemeinschaftsraum

Bauherrschaft

Anlagestiftung Turidomus

Bauherrenvertretung

Pensimo Management AG

Auftragsart

Studienauftrag 2024

Nachhaltigkeits-Zertifizierung

SNBS-Areal

Projektleitung

Christian Ott

Projektteam

Frida Grönberg, Dominik Rinderknecht

Fachplanung und Beratung

Tragwerk

DSP Ingenieure + Planer

Bauphysik, Akustik, Lärmschutz

Amstein + Walthert

Haustechnik, Sanitär, Elektro

Bogenschütz

Nachhaltigkeit

Icccon

Bildnachweis

Visualisierungen: Maaars Architektur Visualisierungen 
Referenz, Buol & Zünd: © Atelier GiRo 

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Referenz
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Typengrundriss Wohnung
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Typengrundriss Wohnung
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Modellfoto
Modellfoto
Modellfoto
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