Die wichtigsten Orte im Hochhaus - ganz unten, an der Schwelle zur Stadt, und zuoberst, an der Schwelle zum Himmel – sind den wichtigsten Räumen für das Zusammenleben gewidmet. Gleich neben dem kleinen Café liegt der grosszügige, überhohe Kulturraum, der sich dank seiner nach oben schwenkenden Garagentore direkt mit dem Hofraum verbinden lässt. So erhält das grosse Gebäude die öffentliche Widmung, die einem Gebäude dieser Höhe entspricht. Zuoberst im Haus liegt das Restaurant mit Blick in alle Himmelsrichtungen und zwei weitläufigen Terrassen.
Es sind nicht die grossen Anlässe an besonderen Tagen, welche Nachbarn zu Freunden werden lassen, sondern es sind die kleinen, kurzen Begegnungen im Alltag. Viel wichtiger als Spa-Oasen auf dem Dach oder weite Festsäle im Parterre sind darum die Begegnungen vor der Wohnungstür. Um diese zu fördern, schlagen wir Nachbarschaften aus acht Wohnungen vor, welche sich eine doppelgeschossige Halle teilen. Erst mit der Gruppierung jeweils zweier Geschosse kommen genügend Nachbarn zusammen.
Dank der sechseckigen Räume, welche den Erschliessungshallen auf beiden Seiten vorgelagert sind, kann das Holliger-Hochhaus eine Vielzahl von Szenarien unterschiedlichster Aneignung aufnehmen. Darum ist die vorgeschlagene Zuordnung der Nutzungen hier bloss als Momentaufnahme zu verstehen: Als Waschsalons oder Yogazimmer erweitern die Räume das kollektive Raumangebot, als Jokerzimmer werden sie temporär privatisiert und als Schaltzimmer bleibend privat.