In den Höfen der Basler Innenstadt haben sich ganz allmählich immer mehr Einbauten breitgemacht. Garagen, Werkstätten und Schuppen, die den Hofraum verdrängten, werden nun vielerorts entfernt. Dabei gehen allerdings auch lebendige Soziotope verloren. Wohnen und Arbeiten waren hier genauso wenig voneinander geschieden wie die privaten Territorien zwischen Nachbarn. Dieser Geist des Gewerbehofs von gestern lässt sich nicht einfach in den Wohnhof von morgen kopieren, aber übersetzen. Deshalb spricht das neue Haus die Sprache der früheren transitorischen Hofeinbauten. Leicht und niedrig steht es im Hof, aus Holz gefügt wie schon die gewerblichen Vorgängerbauten. Fast möchte man meinen, es sei provisorisch hier, wäre da nicht die entschiedene städtebauliche Setzung.
Die beiden Strassen, die das Planungsareal begrenzen, gewinnen aus ihrer Verschiedenheit eine sehr spezifische Identität. Die Hebelstrasse ist eine Verbindungsstrasse zur St.Johann-Vorstadt, die Maiengasse war dagegen zunächst nicht mehr als ein Pfad. Die Hebelstrasse bildet einen klar gefassten, formellen Strassenraum, die Maiengasse dagegen eine informell und niedrig bebaute Gasse. Darum wird mit dem Haus an der Hebelstrasse bloss eine Baulücke geschlossen, mit dem Hofgebäude dagegen das heterogene Gefüge der Maiengasse weitergebaut.
Siehe auch Wohnhaus Maiengasse