Die locker bebaute «Ville Verte» der Nachkriegszeit erfährt unter dem Druck der baulichen Verdichtung grosse Veränderungen. Liess sich früher das Verhältnis zu Nachbarn und Strasse mit reichlich Abstand regeln, so braucht es heute ein entschiedeneres, «kuratiertes» In-Beziehung-Setzen. Das Erdgeschoss wird zugewandter, statt sich hinter Hecken zu verstecken, und nimmt Arbeits- und Freizeitnutzungen auf. Im Garten bildet eine berankte Pergola einen Ort für die zwanglose Begegnung und macht ein attraktives Angebot, die Aktivitäten von den Bewohnergärten weg an den Rand des Grundstücks zu verlagern.
Die Wehntalerstrasse bildet das Rückgrat des Verkehrsnetzes von Irchel bis Affoltern. Sie bleibt ein bedeutender Verkehrsträger. Die Adresse «Wehntalerstrasse» bedeutet demnach auch in Zukunft: Wohnen am Lärm. Darum haben sich viele, die hier wohnen, abgeschottet, Lücken geschlossen und Fenster abgedichtet – zum Schaden der Stadtöffentlichkeit, denn an derart unwirtlichen Strassen geht niemand freiwillig zu Fuss, und zum Schaden der Bewohnenden, die auf die Morgensonne und den Blick in die Kulisse der Alleebäume verzichten müssen. Umso idyllischer ist dagegen die imposante Baumkulisse auf der stillen, strassenabgewandten Seite. Jede Wohnung soll Anteil haben am Privileg dieser Gartenseite. Hier findet das nachbarschaftliche Leben Platz, hier kompensieren zimmergrosse Loggien für die Lärmexposition der Gegenseite.