Entlang der See- und der Albisstrasse ist Wollishofen städtisch: Mächtige Baukörper begleiten die Strasse und vermitteln einen Eindruck von geschlossener Bauweise. Gleich hinter der ersten Bautiefe wird Wollishofen dagegen vorstädtisch. Hier ist die Bauweise offen und die kompakten Baukörper liegen eingebettet in Gärten. Das neue Bauvolumen - der Schlussstein der Kette von Gebäuden auf der Talseite der Strasse - fasst den Strassenraum ähnlich wie das bestehende: strassenbegleitend, kontinuierlich, unaufgeregt.
Lärmschutz darf nicht bedeuten, dass sich die Gebäude vom öffentlichen Raum abwenden. Im Gegenteil: Erker, Loggien, Ladenlokale schaffen einen zugewandten Ausdruck, machen das Haus porös und durchlässig. Durch die Loggiaverglasungen hindurch schimmert das Schattenspiel der Bäume in den Höfen.
Selbst der Verkehrslärm hat seine gute Seite: Er verhindert die extrem tiefen, dämmrigen Wohnungsgrundrisse, die sich heutzutage eingebürgert haben, und gibt uns einen guten Grund, stattdessen „untiefe“ Grundrisse zu entwickeln. Das kostet etwas mehr Fassadenabwicklung, eröffnet dafür aber helle Räume, Küchen in Fensternähe, Bäder und Treppen mit Tageslicht und innige Bezüge zwischen Innen und Aussen.
Jede Wohnung hat Teil an der geschäftigen Stadt- wie an der ruhigen Hofseite. Die Tagbereiche der Wohnung sind mehr der Stadt zugewendet, die Nachtbereiche mehr dem Hof. Dort, wo man die Wohnung betritt, sind Strasse und Hof am weitesten voneinander entfernt. Dort, wo man sie wieder verlässt und nach draussen tritt – auf der Loggia – kommen sich Strasse und Hof so nahe, dass sie einander berühren.