Projekte

Siedlung Neuwiesen

Zürich-Schwamendingen, 2020, 2. Preis

Esch Sintzel Architekten

Visualisierung: Maaars

Leben auf den Dächern:
«Wir stellen uns vor, wie wir abends mit dem Velo über den Überlandpark heimkommen. Wir stellen das Velo auf dem Dach ab, steigen im Licht der späten Sonne die Treppe hoch und sammeln unsere Kinder ein, die dort spielen. Vielleicht ist der Salat im Hochbeet schon erntereif? Ein kurzer Schwatz noch beim Gang an der Waschküche vorbei, dann erreichen wir unser Treppenhaus und die Wohnung.» 

Die Stadt Zürich wird dichter und heisser, und nirgends wird dies deutlicher zu spüren sein als im «durchgrünten Stadtkörper» an den Rändern des Siedlungsgebiets, also dort, wo die grosse Verdichtung noch ansteht. Dass Verdichtung nicht «Dichtestress», «weniger Luft zum Atmen» oder «Zubetonierung der Lebensräume» heissen muss, sondern eine Chance sein kann für eine grünere, kühlere, lebensfreundlichere Stadt, ist auf den ersten Blick widersprüchlich. Aber es ist möglich. Damit der Überlandpark das Versprechen einlösen kann, das er in sich trägt – ein verbindendes, kommunikatives, attraktives Element im Stadtraum zu sein – muss er die grösstmögliche Bedeutung erhalten: Er muss zur einmaligen Chance erklärt werden für die, die hier wohnen werden. Die neuen Häuser verneigen sich gleichsam vor dem Überlandpark. Sie neigen sich soweit hinab, dass sie auf gleicher Höhe sind und ähnlich breit, so dass der Brückenschlag so mühelos und einladend wird wie möglich. Anstatt die zweite Stadtebene des Überlandparks ins Innere der Häuser zu verlängern (wo ihre Belebung und Aneignung zweifelhaft ist), wird sie übergeführt auf die ansteigende Dachebene der Häuser. Oder sind die Häuser nichts anderes als Sockel (wie die Einhausung selber), die aber in luftige Höhe ansteigen? Die Gebäudeform, die sich vom breit lagernden Sockel zur hoch aufragenden Scheibe entwickelt, sorgt bereits für eine grosse Vielfalt an Wohnungs-«Charakteren». Wo der Baukörper am tiefsten ist, sind die Wohnungen um weite Wohnhallen herum angelegt, in denen Wohn- und Essbereich vereinigt sind. In den Mittelbereichen sind Wohnen und Essen durch eine räumliche Taille aufeinander bezogen,und an den schmalen Gebäudeenden zur Überlandstrasse erreichen die Wohnungen eine spektaktuläre Längsausdehnung von 20m, die ihnen einen loftartigen Charakter gibt.

Referenz

Allee der Widder-Sphingen, grosser Tempel, Karnak

Referenz

Hans Poelzig, Haus der Freundschaft, Istanbul, 1916

2. Obergeschoss: Verbindung zum Überlandpark
Schnitt
Visualisierung: Maaars
Referenz

Solarskilift, Tenna

Referenz

Brandhuber + Emde, Burlon und Muck Petzet Architekten, Terrassenhaus, Berlin, 2018

Visualisierung: Maaars
Visualisierung: Maaars
Foto: Gruber Forster

Pro­jekt­da­ten

Adresse

Luegislandstrasse, 8051 Zürich-Schwamendingen

Programm

145 Wohnungen, Grosswohnungen, Doppelkindergarten

Bauherrschaft

Baugenossenschaft Glattal Zürich

Auftragsart

Projektwettbewerb 2020, 2. Preis

Projektleitung

Andreas Hasler

Projektteam

Sacha Rezzonico, Sidonia Wiesmann 

Fachplanung und Beratung

Landschaftsarchitektur

Stauffer Rösch

Tragwerk

Gruner

Bildnachweis

Visualisierungen: Maaars Architektur Visualisierungen
Gipsmodell: Gruber Forster Modellbau

Weitere Projekte

Visualisierung: Maaars
Referenz
Referenz
2. Obergeschoss: Verbindung zum Überlandpark
Schnitt
Visualisierung: Maaars
Referenz
Referenz
Visualisierung: Maaars
Visualisierung: Maaars
Foto: Gruber Forster
/ 11