Projekte

Siedlung GISA

Zürich-Affoltern, seit 2021 

Esch Sintzel Architekten in Arge mit Masswerk Architekten,
Ausschreibung & Ausführung durch SERA in Arge mit Masswerk Architekten

Die Viadukte: Prägende Erschliessungs- und Balkonlauben – Visualisierung: Filippo Bolognese Images

An der Binzmühlestrasse wird der Massstabswechsel zwischen postindustrieller Stadt und vorstädtischer Streusiedlung anschaulich wie selten. Woran soll sich die zukünftige Siedlung orientieren? Uns haben die durchlässigen Säume der Strasse in der Vorstadt gefallen: Zwischen den bescheidenen Gebäuden quillt überall das Grün hoher Bäume, Sträucher und Hecken hindurch. Die neue Siedlung gesellt sich hier hinzu. Darum sind die fünf strassenbegleitenden Häuser bewusst zurückhaltend in Form, Gestalt und Rhythmus, und niedrig in der Silhouette. Zwischen ihnen grünt und blüht es intensiv, denn es gibt keine Unterbauungen, dafür viel Platz und unversiegelte Flächen.

Die wertvollen Bäume bestimmen den ‚Genius Loci’, den Geist des Ortes. Alle sollen stehen bleiben, wenn hier neu gebaut wird - nur ein einziger ‚Zukunftsbaum’ muss weichen. So formen die Freiräume die Baukörper, nicht umgekehrt. Diese Freiräume sind kräftig charakterisiert und klar voneinander differenziert. Jedes Kind kann sie benennen: Gasse, Platz, Hof. Das schafft attraktive Adressen. Der Platz bildet die Schwelle zwischen Stadt und Siedlung. Die Gasse ist baulich dicht gesäumt. Sie steht allen offen, die zu Fuss oder mit dem Velo im Quartier unterwegs sind. Der Hof ist weit, üppig bewachsen und gesäumt von Gärten und luftigen Balkonen. 

Ost-West-orientierte Wohnungen können deutlich tiefer sein als Nord-Süd-orientierte, die nur mittags Sonne erhalten – denn die Sonne kommt zweimal am Tag bei ihnen vorbei, morgens und abends. Auch die bestehende GISA-Siedlung ist ja ost-west-orientiert. Als sie auf der grünen Wiese gebaut wurde, war es naheliegend, dass die Sonneneinstrahlung die Gebäudeausrichtung bestimmte. Um in Zukunft möglichst viele der bestehenden Bäume erhalten zu können, liegt es nahe, die neuen Häuser gleich auszurichten wie die alten. Die bauliche Verdichtung der Zürcher Gartenstadtquartiere geht fast immer mit einem Verlust an Grosszügigkeit für die Freiräume einher. Dagegen kommt in der neuen GISA-Siedlung durch Konzentration der Baumassen und Bündelung der Grünräume eine Grosszügigkeit zustande, die sich mit den Wohn-Blockrändern der 1920er und -30er Jahre vergleichen darf. 

Zwei Plätze bilden die Adresse der Siedlung – Visualisierung: Filippo Bolognese Images
Referenz

Heinrich Tessenow, Siedlung Hohensalza, 1911

Erdgeschoss mit Umgebung
Referenz

Anni Albers, Entwurf für einen Wandbehang, 1925

Die Siedlung als Webmuster im Tesuto der Stadt
Erdgeschoss
1. Obergeschoss
Querschnitt
Modellstudie Viadukt
Modellstudie Viadukt
Querschnitt
Regelgeschoss
Attikageschoss
Längsschnitt
Die Gasse ist baulich dicht gesäumt – Visualisierung: Filippo Bolognese Images
Der Hof ist weit und üppig bewachsen – Visualisierung: Filippo Bolognese Images

Pro­jekt­da­ten

Adresse

Kügeliloosstrasse 63, 65, 67, 69, Zelghalde 30–39, Binderweg 1–10, 8046 Zürich

Programm

232 Wohnungen, Jokerzimmer, Doppelkindergarten, Genossenschaftscafé, Ideenhaus

Bauherrschaft

Baugenossenschaft GISA

Auftragsart

1. Preis im Projektwettbewerb 2021, Generalplanung

Projektleitung

Miriam Jörn (Esch Sintzel)

Co-Projektleitung

Maria Behr (Masswerk)

Projektteam

Esch Sintzel: Andéol Bellec, Annie Blackadder, Jonathan Bopp, Manuel Büchel, Elias von Dombrowski, Christian Ott, Dominik Rinderknecht, Simon Rott, Bastien Terrettaz

Masswerk: Lars Aebersold, Younjin Cho, Charlotte Decker, Franziska Gallien, Guillermo Sardá, Marc Scheidegger, Livio Wyrsch

Fachplanung und Beratung

Baumanagement

Aebi Partner

Landschaftsarchitektur

Kolb Landschaftsarchitektur

Tragwerk

EBP Schweiz

Holzbau

Merz Kley Partner

Brandschutz

Quantum Brandschutz

Bauphysik, Akustik, Lärmschutz

Wichser Akustik & Bauphysik

Haustechnik, Sanitär

Böni Gebäudetechnik

Elektro

Schäfer

Nachhaltigkeit

Durable Planung und Beratung

Bildnachweis

Visualisierungen: Filippo Bolognese Images
Referenz, Anni Albers: © 2024, ProLitteris, Zurich

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Modellstudie Viadukt
Modellstudie Viadukt
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