Die Neugestaltung des Marktplatzes hat das Potential, den verschiedenartigen Herausforderungen der Stadtentwicklung von Flawil erfolgreich zu begegnen, und zwar an einer besonders wirksamen Stelle im Stadtbild.
Der sichtbare Erfolg des Einzelhandels ist die Vorbedingung für eine lebendige, anziehende Ortsmitte. Dafür braucht es attraktive Parkplätze: leicht auffindbar an einem gut frequentierten Ort gelegen, zu dessen Vitalität die Besucherströme der Parkierenden ihrerseits beitragen. Der Kulturraum braucht Präsenz im Ort, bevor er seinerseits für Präsenz sorgen kann. Auf dem Marktplatz hat er genügend Umschwung, so dass sich Synergien entwickeln zwischen Marktbetrieb, Kinderspiel, Biergarten und Kulturveranstaltung. Kulturraum und Tiefgarage: die beiden so gegensätzlichen Aufgaben, welche die Neukonzeption des Marktplatzes ausgelöst haben, finden zusammen unter einem grossen Dach. Dieses Dach markiert zeichenhaft den Aufbruch aus der Vergangenheit der Dauerprovisorien, die diesen Ort belastet haben, in die Zukunft der lebendigen Ortsmitte!
Zwei prägnante Elemente prägen den neuen Platz, und zwar aus seiner Mitte heraus: einerseits der weite Baumhain, andererseits das lange Dach. Beide Elemente beziehen sich auf dörfliche Vorbilder: der Baumhain auf die ‚Anger’ – grasbewachsene Dorfplätze im Gemeinbesitz –, das lange Dach andererseits auf landwirtschaftliche Zweckbauten, deren Polyvalenz erlaubt, in Scheunen unter anderem auch Theater, Hochzeiten, Markt oder Konzerte zu veranstalten. Wir sind überzeugt, dass gerade das ‚Sampling’ städtischer und dörflicher Themen der Identität des ‚Stadtdorfs’ Flawil im besonderen Mass gerecht wird. Deshalb dienten uns auch die Kurtheater und -promenaden als Inspiration.