Projekte

Hochhaus Regensbergbrücke

Zürich-Oerlikon, seit 2024

Visualisierung: Filippo Bolognese Images

Wer nach Zürich einfährt, dem bietet sich aus dem Zugfenster ein viel urbanerer Anblick als aus dem Autofenster: Nirgends sind die Hochhäuser der Stadt dichter aufgereiht als entlang der Gleisfelder, sei dies in Altstetten, in Oerlikon, Leutschenbach oder am Hauptbahnhof. Die Gründe dafür sind vielfältig: rund um die Bahnhöfe ballt sich die grösste Öffentlichkeit der Stadt, und entlang der Gleisfelder (die alle in derselben Hand sind) stört die Verschattung des Umlands durch hohe Häuser niemanden.

Das Gebäude ist in drei Scheiben gegliedert, deren mittlere die äusseren beiden trägt. Die seitlichen Scheiben kragen weit in Gleis- und Strassenraum aus. Tiefe Kerben akzentuieren die Schichten-Tektonik des Baukörpers und betonen auf den Stirnseiten die Vertikalität des Gebäudes, das mit 40 Metern Höhe eigentlich eher ein hohes Haus ist. Um dieses Haus mit der Stadtebene zu verknüpfen, wird der Strassenraum ins Gleisfeld hinaus erweitert: Das Sockelbauwerk, mineralisch schwer und dicht berankt, ist nur vom Gleisfeld aus zu sehen, eröffnet aber einen attraktiven Vorbereich zwischen Gebäude und Stadt.

Die Kreuzung von Regensberg- und Hofwiesenstrasse mag kein Ort für ein Leuchtturmprojekt im Sinne von «signature–architecture» sein – für einen Leuchtturm in Sachen Nachhaltigkeit ist die exponierte Lage aber ideal. Darum ist der Neubau konsequent auf dieses Ziel und dessen architektonische Vermittlung hin angelegt. Die Leichtigkeit und Schlankheit des Baukörpers ist umso präsenter, als der hohe Bau in prekärer Balance gehalten wird. Denn er ragt nicht nur weit hinaus über die Gleise, sondern auch über die Strasse. Frei von Stützen ist hier im Schutz der Auskragung viel Platz für publikumsorientierte Nutzungen.

Vielleicht erinnert der grosse, bespannte Körper an einen Zeppelin, dessen riesiger, federleichter Körper dicht über unseren Köpfen hängt und am liebsten abheben möchte, während seine Passagiergondel kurz den Boden berührt. Und die Struktur erinnert an einen Sonnenschirm, dessen leichtes Stabwerk, von einem schweren Fuss am Boden gehalten, nach oben weit auskragt und stets das Gleichgewicht wahrt.

Schwarzplan
Referenz

Zeppelin mit gewölbtem Stoffkleid

Eingangsgeschoss
Visualisierung: Filippo Bolognese Images
Visualisierung: Filippo Bolognese Images
Bürogeschoss
Visualisierung: Filippo Bolognese Images
Visualisierung: Filippo Bolognese Images

Pro­jekt­da­ten

Adresse

Hofwiesenstrasse, 8050 Zürich

Programm

Bürohochhaus, Gewerbe, Café

Bauherrschaft

SBB Immobilien

Bauherrenberatung

HMB Partners

Auftragsart

1. Preis im Projektwettbewerb 2024, Generalplanung in Arbeitsgemeinschaft mit Proplaning

Energiestandard

SNBS Gold und Minergie-Eco

Projektleitung

Philippe Ayer, Michael Nelson (Stv.) 

Projektteam

Frida Grönberg, Lukas Kistler, Marco Rickenbacher (verantwortlicher Partner) 

Fachplanung und Beratung

Baumanagement

Proplaning

Landschaftsarchitektur

Studio Céline Baumann

Tragwerk

EBP Schweiz

Holzbau

EBP Schweiz

Brandschutz, Anprallschutz

EBP Schweiz

Bauphysik

EBP Schweiz

Haustechnik, Sanitär, Elektro

EBP Schweiz

Nachhaltigkeit

EBP Schweiz

Fassadenplanung

EBP Schweiz

Signaletik

Hinder Schlatter Feuz Grafik 

Gastroplanung

Axet 

BIM-Koordination

Kaulquappe

Bildnachweis

Visualisierungen: Filippo Bolognese Images

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Visualisierung: Filippo Bolognese Images
Schwarzplan
Referenz
Eingangsgeschoss
Visualisierung: Filippo Bolognese Images
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Visualisierung: Filippo Bolognese Images
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